Flüchtlingshilfe

Seit 2015 gibt es die Flüchtlingshilfe in den Häusern zum Leben. Einige der Wohnungen, die nicht für Senior*innen benötigt werden, werden an geflüchtete Menschen, vor allem Familien, vergeben.

Wir unterstützen geflüchtete Menschen bei ihrem Neubeginn und nehmen damit eine wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe wahr.

Mag. Christian Ellensohn | Leitung Abteilung Flüchtlingshilfe Häuser zum Leben

Ab Herbst 2015 flüchteten zahlreiche Menschen, vor allem aus Krisen- und Kriegsgebieten in Vorder- und Zentralasien, Richtung Europa. Als eines der wichtigsten Sozialunternehmen der Stadt Wien übernahm das Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser Verantwortung. Wohnungen in einzelnen Häusern, die nicht für Senior*innen benötigt wurden, wurden für geflüchtete Menschen zur Verfügung gestellt.

Nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine im Februar 2022, reagierten die Häuser zum Leben erneut rasch. Rund 100 Familien, die vor dem Krieg flüchteten, erhielten Unterkunft und Betreuung in den Häusern Mariahilf, Margareten und Neubau. Derzeit werden in sieben Häusern zum Leben geflüchtete Menschen, d.h. Vertriebene, Asylwerber*innen, subsidiär Schutzberechtigte und teilweise Asylberechtigte betreut.

Gemeinsame Veranstaltungen

Die Familien werden von multiprofessionellen Teams und qualifizierten Betreuer*innen bei ihrem Neubeginn in Österreich unterstützt. Die Betreuung umfasst in erster Linie die Bereiche Wohnen, Gesundheit, Bildung und Arbeit. Das Miteinander von Menschen verschiedener Altersgruppen, Hintergründe und Kulturen ist uns gesellschaftspolitisch ein besonderes Anliegen. Deshalb werden auch gemeinsame Veranstaltungen für Pensionist*innen und Familien durchgeführt, um Begegnungen und den Austausch zwischen Jung und Alt zu fördern.

Im Rahmen der Betreuung werden Möglichkeiten geschaffen, Familien in das Leben der Häuser zum Leben einzubinden, um ihre beruflichen Chancen langfristig abzusichern. Wir bieten Arbeitsintegrationsprojekte an – mit Erfolg: Zahlreiche ehemalige Bewohner*innen wurden bereits angestellt.

Projekte der Flüchtlingshilfe

Ankommen – Grundversorgung

Betreuung und Unterbringung im Rahmen der Wiener Flüchtlingshilfe

Im Auftrag des Fonds Soziales Wien (FSW) werden im Haus Döbling 25 Familien im Rahmen der Grundversorgung betreut. Die Familien kommen großteils aus Syrien, dem Irak und Afghanistan. Sie werden während der Zeit ihres Asylverfahrens betreut. Mehr als die Hälfte davon sind Kinder, die in den Kindergarten oder in die Schule gehen. Die Familien werden durch muttersprachliche Betreuer*innen unterstützt.

In den Häusern Mariahilf, Neubau und Margareten wurden im Frühjahr 2022 Betreuungsstrukturen mit dem Schwerpunkt Familien aus der Ukraine geschaffen. 100 Familien, großteils Mütter und Kinder, werden im Rahmen der Grundversorgung betreut.

Der Fokus der Betreuung liegt auf der psychosozialen Stabilisierung sowie der Neuorientierung in Österreich. Eine wichtige Rolle nehmen dabei ehrenamtliche und gemeinnützige Tätigkeiten in den Häusern zum Leben ein. Der Auszug aus den Häusern erfolgt nach Abschluss des Asylverfahrens bzw. im Falle der Vertriebenen aus der Ukraine bei der Rückkehr in die Heimat.

Weiterkommen – Begleitetes Wohnen

Betreuung und Unterbringung im Rahmen der Wiener Wohnungslosenhilfe

Im Haus Penzing werden zwölf Familien im Rahmen des vom Fonds Soziales Wien (FSW) geförderten Projektes Begleitetes Wohnen betreut. Zielgruppe sind Familien mit positivem Asylbescheid bzw. subsidiärem Schutz und erhöhtem Unterstützungsbedarf.

Derzeit werden in der Einrichtung rund 70 Menschen, davon über 40 Kinder, die in den Kindergarten oder in die Schule gehen, betreut. Die Familien werden bei Behördenwegen, Bildungsangelegenheiten, Gesundheitsfragen, Jobsuche und vielen anderen Themen begleitet und beraten. Ein besonderer Fokus wird dabei auf das Empowerment hinsichtlich Spracherwerb, Berufsausbildung und den Einstieg ins Arbeitsleben sowie die Suche nach einer eigenen Wohnung gelegt.

Teilhaben – Arbeitsintegration

Arbeitsintegrationsprojekt

Die Selbstständigkeit der Bewohner*innen durch eigene Arbeit und Ausbildung ist uns besonders wichtig und in der längerfristigen Betreuung ein zentrales Thema. Dank der Größe und Vielfältigkeit des KWP konnten bisher zahlreiche Menschen mit Fluchthintergrund in den verschiedensten Bereichen, von Pensionist*innenklubs über Waschküchen bis zu Hausbüros, berufliche Erfahrungen sammeln und schließlich angestellt werden.

Im Sinne einer “Jobs First Policy” organisiert das KWP Arbeitsintegrationsprojekte, bei denen die Teilnehmer*innen Kenntnisse und Fähigkeiten erwerben und praxisorientiert Deutsch lernen. Im Lehrgang “Küche & Service” wurden bereits 20 Teilnehmer*innen mit Fluchthintergrund ausgebildet. Dieses Projekt wurde von unserem Bereich Gastronomisches Management und der KWP-Flüchtlingshilfe umgesetzt, vom Fonds Soziales Wien (FSW) und dem Arbeitsmarktservice (AMS) kofinanziert. Zahlreiche Teilnehmer*innen haben nach Abschluss des Projektes eine Anstellung im KWP erhalten. Ein weiteres Projekt in diesem Bereich ist geplant.

Video Arbeitsintegrationsprojekt

Angedacht wird auch ein Projekt im Bereich „Pflege & Betreuung“. Damit soll dem künftigen Mangel an Pflegekräften in Österreich Sorge getragen werden.

Neuigkeiten von der Flüchtlingshilfe der Häuser zum Leben

So können Sie helfen

Ehrenamtliche Mitarbeit

Die Unterstützung durch freiwillige Mitarbeiter*innen ist für uns besonders wichtig! Ehrenamtliche Mitarbeiter*innen suchen wir vor allem für die Lernbetreuung von Kindern und für die Unterstützung von Erwachsenen beim Erlernen der deutschen Sprache. Bei Interesse schreiben Sie bitte an: fluechtlingshilfe@kwp.at.

Spendengelder

Auch Spenden stellen eine wichtige Säule unserer Arbeit dar! Die Grundbedürfnisse der Familien sind über die Grundversorgung gedeckt. Die öffentlichen Gelder sind aber knapp bemessen. Zusätzliche Deutschkurse, Integrationsprojekte und Freizeitaktivitäten sind nur mit dieser Unterstützung möglich. Auch für zusätzliche Bildungsangebote, Schulausflüge und psychosoziale Betreuung und Begleitung sind Spendengelder wichtig.

Sie möchten spenden? Schon ein kleiner Betrag bewirkt Großes!

Bank Austria
IBAN: AT66 1200 0100 1414 1633
BIC: BKAUATWW

Bitte geben Sie bei Ihrer Spende Vorname, Familienname und Geburtsdatum bekannt, damit wir die Meldung an das Finanzamt durchführen können. Damit ist sichergestellt, dass Ihre Spende in der Steuererklärung berücksichtigt wird.

Verwendung von Spenden

Die Spenden werden ausschließlich für Maßnahmen zur Förderung von Integration verwendet, definiert sind:

Bildungsmaßnahmen für Flüchtlinge, wie z.B. Beiträge zur Kindergartengebühr, Qualifizierungsmaßnahmen, PC Kurse etc.
• Beiträge zu psychotherapeutischen Maßnahmen, wie z.B. Krisenintervention bei Trauma.
Interkulturelle Feste, wie z.B. Einkaufen für gemeinsames Kochen,
• Fahrtkosten von Begleitpersonen, wenn sie nicht vom Bundesministerium übernommen werden.
• zusätzliche Deutschkurse, wenn sie Schulbesuch und/oder Ausbildung schneller ermöglichen.
• Interkulturelle Freizeitaktivitäten, wie z.B. Fahrkosten bei Ausflügen.

Kontakt

Mag. Christian Ellensohn | Leitung Abteilung Flüchtlingshilfe
Tel.: +43 1 313 99-170 417

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