Aus der Ukraine geflohene Kinder mit gelben und blauen Luftballons bei einem Fest im Haus Mariahilf

Ukrainisches Fest für SeniorInnen

Anlässlich des Unabhängigkeitstages haben ukrainische BewohnerInnen im Haus Mariahilf ein Fest für SeniorInnen veranstaltet. Auch in Neubau und Margareten wurde gefeiert. Es sollen nicht die letzten gemeinsamen Veranstaltungen gewesen sein.

„Wir würden gerne etwas für SeniorInnen machen.“ Mit dieser Idee kamen ukrainische BewohnerInnen im Haus Mariahilf auf die MitarbeiterInnen der Flüchtlingsbetreuung zu, erzählt Nayla Haddad. Sie koordiniert die Betreuung der geflüchteten Familien, die seit März im Haus Mariahilf untergebracht sind.

Also wurde gemeinsam ein Fest geplant. Am 24. August, dem ukrainischen Nationalfeiertag, ging es über die Bühne. Rund 40 ukrainische BewohnerInnen beteiligten sich daran. Etwa 60 SeniorInnen folgten der Einladung.

Ukrainische Teigtaschen in Mariahilf

Frauen kochten und buken nationale Spezialitäten: zum Beispiel Wareniki – ein Nationalgericht der Ukraine. Die Teigtaschen wurden mit Schwammerln, Kraut und Erdäpfeln gefüllt. Sie haben allseits gut geschmeckt.

Man hatte das Gefühl, dass sich die Menschen nähergekommen sind.

Nayla Haddad | Koordinatorin Flüchtlingsbetreuung Haus Mariahilf

Erwachsene und Kinder trugen Gedichte, Lieder, Klavierstücke und Tänze vor. „Vor allem die Kinder haben die Herzen geöffnet“, sagt Nayla Haddad. Insgesamt sei das Fest sehr gut angekommen. Daumen hoch gab es etwa von gehörlosen SeniorInnen. „Man hatte das Gefühl, dass sich die Menschen nähergekommen sind“, sagt Haddad.

Ukrainischer Chor in Margareten

Näher gekommen ist man sich auch im Haus Margareten. Auch hier feierten UkrainerInnen und SeniorInnen anlässlich des Nationalfeiertags ein Fest. Höhepunkt war der Auftritt eines ukrainischen Frauenchors. Zwei der Mitglieder wohnen in Margareten. Ukrainische BewohnerInnen bastelten außerdem Girlanden in den Nationalfarben.

Im Haus Neubau, dem dritten Haus zum Leben, in dem vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtete Familien untergekommen sind, wurde Ende August ein Familienfest gefeiert. Es wurde gesungen und getanzt. Ein 15-jähriges Mädchen gab einen Tanzkurs für andere Kinder. „Es war sehr schön“, sagt Vasyl Boychuk. Der gebürtige Ukrainer koordiniert die Flüchtlingsbetreuung in Neubau.

Kinderbilder-Ausstellung in Neubau

Demnächst werden im Haus Neubau Zeichnungen von Kindern, die mit ihren Familien fliehen mussten, ausgestellt. Am Ende der Ausstellung werden die Bilder an SeniorInnen verschenkt.

Zeichnungen von ukrainischen Kindern als Collage in Herzform. In der Mitte steht "Danke Österreich!"
Ukrainische Kinder im Haus Neubau haben Bilder gemalt. Diese werden ausgestellt und später an die SeniorInnen im Haus verschenkt.

Das Zusammenleben zwischen geflüchteten Menschen und SeniorInnen funktioniert in allen drei Häusern sehr gut. „Wir wollen die Zielgruppen zusammenbringen“, sagt Christian Ellensohn, Teamleiter der Flüchtlingshilfe bei den Häusern zum Leben.

Eines war nach den gelungenen Festivitäten in den drei Häusern klar: es wird weitere gemeinsame Veranstaltungen zwischen SeniorInnen und geflüchteten Familien geben.

Flüchtlingshilfe bei den Häusern zum Leben

Seit Mitte März sind in drei Häusern zum Leben (Mariahilf, Neubau, Margareten) Familien und SeniorInnen untergebracht, die infolge des russischen Angriffskriegs zur Flucht aus der Ukraine gezwungen wurden. Die Menschen werden in ihrem Alltag, etwa im Bereich Bildung und Arbeitssuche unterstützt. Viele der BewohnerInnen besuchen bereits Deutschkurse. Kinder gehen zur Schule oder in den Kindergarten.

Abgesehen von der Versorgung in Mariahilf, Neubau und Margareten übernimmt das Gastronomische Management der Häuser zum Leben die Verpflegung für zahlreiche weitere geflüchtete Menschen in Flüchtlingsunterkünften in Wien. In diesem Rahmen haben die Häuser zum Leben zwischen Anfang März und Ende Juli bereits mehr als 500.000 Mahlzeiten für Menschen, die aus der Ukraine geflohen sind, zubereitet.

Die Häuser zum Leben engagieren sich bereits seit 2015 in der Flüchtlingshilfe.

Flüchtlingshilfe im KWP