Vier Frauen sitzen in einem Fiaker

Vier Geschichten des Glücks

Walzer tanzen mit fast 100, einmal über den roten Teppich laufen, mit 80 Karussell oder Fiaker fahren – solche und ähnliche Wünsche werden SeniorInnen bei uns erfüllt.

In den Häusern zum Leben und den PensionistInnenklubs für die Stadt Wien sind die kleinen Momente die Großen. Täglich werden Wünsche erfüllt, täglich leuchten Augen und strahlen Gesichter. Unter dem Motto „wir tun Gutes und reden darüber“ wurden solche kleinen Geschichten, die in Wahrheit große sind, kürzlich bei einer internen Veranstaltung erzählt. Dabei blieb so manches Auge nicht trocken.

Vier der Geschichten aus Häusern und Klubs können Sie hier nachlesen:

Geschichte 1: Walzer tanzen

Einmal noch Walzer tanzen, das hat sich ein fast 100-jähriger Bewohner im Haus Wienerberg gewünscht. Der Mann ist leider schwer krank und lebt im stationären Bereich. Die Wunscherfüllung war nicht ganz einfach. „Aber“, erzählt Haus-Direktorin Sabine Schratt: „mit viel Engagement und Herz haben die MitarbeiterInnen das möglich gemacht und mit dem Bewohner einen Walzer getanzt.“

Ein ältere Frau im Rollstuhl wird über einen roten Teppich gefahren.
Beim Lichterfest im Haus Tamariske wurde den BewohnerInnen ein roter Teppich ausgerollt.

Geschichte 2: Roter Teppich

Im Haus Tamariske-Sonnenhof in Wien-Donaustadt wird alljährlich im November ein stimmungsvolles Lichterfest veranstaltet. Bei der jüngsten Ausgabe haben die MitarbeiterInnen einen roten Teppich vor dem Eingang zum Fest ausgelegt. „Eine Bewohnerin hat gefragt, ob der Teppich für jemand Wichtiges aus der Politik sei“, erzählt Haus-Direktorin Petra Bittgen.

„Wir haben geantwortet: ‚Nein, der rote Teppich ist nur für unsere BewohnerInnen, weil Sie uns wichtig sind!‘“ Daraufhin haben sich die BewohnerInnen in Schale geworfen und sind voller Stolz über den roten Teppich spaziert oder gerollt. Bittgen: „Davon erzählen sie heute noch. Sie haben es genossen!“

Vier Frauen sitzen in einem Fiaker
Bei einer Fiakerfahrt der Klubs fühlten sich die Pensionistinnen „wie Kaiserinnen“.

Geschichte 3: Fiaker fahren

Renate Essenther, Teamleiterin bei den PensionistInnenklubs, erzählt von einer Fiakerfahrt für PensionistInnen an einem wunderschönen, sonnigen Tag: „300 PensionistInnen sind strahlend auf den Fiakern gesessen. Sie haben gemeint, sie fühlen sich wie KaiserInnen.“ Auch für die MitarbeiterInnen war es ein toller Tag. Eine kam am Ende auf Essenther zu und sagte: „Danke, dass ich das machen darf.“

Eine jüngere Frau und ein älterer Mann sitzen auf einem Karussell.
BewohnerInnen des Hauses Tamariske hatten große Freude bei der Karussellfahrt am Rathausplatz.

Geschichte 4: Karussell fahren mit 80

Gemeinsam mit BetreuerInnen besuchten BewohnerInnen des Hauses Tamariske-Sonnenhof vor Weihnachten den Adventmarkt am Rathausplatz. „Da war ein wunderschönes Karussell“, erzählt Claudia Pöchhacker, Teamleiterin Haus.Betreuung. Die BewohnerInnen schauten es mit großen Augen an. Einige von ihnen waren zuletzt als Kind Karussell gefahren.

„Daraufhin haben wir gefragt: ‚Wie schaut’s aus? Fahr‘ ma wieder?‘“ „Da kommen wir ja nie rauf“, wurde entgegnet. Pöchhacker: „Wir haben gesagt: ‚Das mach ma schon.‘“ Es wurde extra gewartet, die BetreuerInnen halfen allen BewohnerInnen auf das Gefährt. Und so kamen die über 80-jährigen SeniorInnen unverhofft noch einmal zu einer Ringelspiel-Fahrt. Pöchhacker: „Die Leute haben so gestrahlt und gelacht!“