„Ich würde wieder DGKP werden“

Samantha Pajkin (35) ist Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin im Haus Döbling. Warum sie ihren Job trotz hoher Anforderungen und viel Verantwortung liebt, erzählt sie im zweiten Teil der „Arbeitsg’schichten“.

„Ich würde es wieder werden“, sagt Samantha Pajkin (35). Seit acht Jahren ist sie Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin (DGKP). Seit fünf Jahren arbeitet sie im Haus Döbling. „Ich liebe meinen Job.“ Natürlich ist ihre Arbeit fordernd und sie trägt viel Verantwortung. „Aber wenn man mit der Verantwortung leben kann, ist es ein schöner Job.“

Ihre Ausbildung hat Samantha in der Klinik Ottakring (damals Wilhelminenspital) gemacht. Eigentlich wollte sie danach ins Krankenhaus Nord. Aber das neue Spital sei damals noch auf halber Schiene gefahren. Also hat sie sich auf andere Stellen beworben. Das Haus Döbling hat ihr am besten gefallen. „Es schaut so freundlich und einladend aus. Und vom Personal her hat es auch gepasst.“ Ins Krankenhaus wollte sie dann nicht mehr zurück. „Die Pflege älterer Menschen hat mich gepackt.“

Oma zu Hause gepflegt

Pflegeerfahrung hat Samantha auch zu Hause gesammelt. Von 2011 bis 2022 hat sie gemeinsam mit ihrer Mutter ihre Großmutter gepflegt. „Ich bin Serbin und bei uns ist das üblich, dass man Angehörige, sofern es möglich ist, zu Hause betreut.“ Viel Freizeit hatte sie damals nicht. „Aber ich habe es gern gemacht.“

Im Haus Döbling war sie bis vergangenes Jahr im Demenz-Betreuungszentrum, jetzt kümmert sie sich um Bewohner*innen auf der Pflegestation fünf. Ihre Aufgaben sind vielfältig – von Medikamentenausgabe, Verbandswechsel, Körperpflege über Pflegediagnosen, Befindlichkeitskontrollen bis zu Dokumentation und Fachaufsicht. Wenn Zeit bleibt, setzt sie sich am Nachmittag mit den Bewohner*innen zusammen und spielt eine Runde „Mensch ärgere dich nicht“. Oder sie tanzt mit ihnen.

Monotonie hat hier keinen Platz.

Samantha Pajkin über ihren abwechslungsreichen Job

„Samantha hat das Gespür auch andere Bedürfnisse als nur die körperlichen der Bewohner*innen wahrzunehmen und auf diese einzugehen“, sagt ihre Teamleiterin Katarina Csomo. In Samanthas Job ist jeder Tag anders. „Monotonie hat hier keinen Platz“, sagt sie. Aber das sei normal. „Wir sind Menschen, wir haben Gefühle, wir dürfen traurig, lustig, einsam sein. Alles ist legitim.“

Abschalten vom Job kann Samantha in der Natur, beim Treffen mit Freunden, beim Reisen, beim Musik hören oder beim Lesen. Am liebsten liest sie Psychothriller. DGKP ist ihr Traumberuf. Früher wollte Samantha Kinderärztin werden. „Weil ich mehr Kontakt zu Menschen haben wollte, bin ich Diplomierte geworden.“

„Sonnenschein“ Samantha

Weil sie gerne und viel lacht wird sie von ihren Bewohner*innen „Engelchen“ oder „Sonnenschein“ genannt. Und wenn ein Lächeln oder eine Umarmung von einer Bewohnerin zurückkommt – ist der Tag fast perfekt. „Das bedeutet mir viel.“

Ob sie ihren Job bis zur Pension machen will? „Auf jeden Fall! Ich liebe das, was ich mache.“