Langer Tag der Flucht: Ausstellung im Haus Mariahilf
Die Häuser zum Leben begingen den 13. Langen Tag der Flucht am 4. Oktober 2024 mit einer Ausstellung und einem Konzert im Haus Mariahilf.
Auf dem Programm stand eine von Bewohner*innen mit Fluchthintergrund gestaltete Ausstellung zum Thema sowie ein Konzert des Duos Davidović & Davidović, das das Publikum mit seinen Akkordeons auf eine musikalische Reise um die Welt mitnahm. Diese musikalische Darbietung wurde von der gemeinnützigen Organisation „Live Music Now“ ermöglicht. Es war ein stimmungsvoller Nachmittag mit interessanten Ansprachen und Medleys von österreichischer, ukrainischer und internationaler Musik und ein Dankeschön an die Bewohner*innen des Hauses Mariahilf und die geflüchteten Familien aus der Ukraine, die hier im guten Einvernehmen Tür an Tür wohnen.
„Ich sehe diesen musikalischen Nachmittag als eine Anerkennung an alle die hier täglich Integration und Inklusion leben“, sagt der Direktor des Hauses, Wolfgang Krb. Markus Rumelhart, Bezirksvorsteher von Mariahilf, sagt: „Das Haus bietet mit viel Engagement Lösungen für mannigfache Aufgaben der Stadt Wien. So auch für die Herausforderungen von geflüchteten Familien aus der Ukraine. Der Bezirk Mariahilf steht für ein gelebtes Miteinander und für ein klares Bekenntnis zu Vielfalt. Das Zusammenleben hier im Haus ist das beste Beispiel.“
Selbst genähte Taschen als Geschenke
Zum Abschluss schenkten die geflüchteten Familien aus der Ukraine den Bewohner*innen des Hauses Mariahilf liebevoll verzierte selbst genähte Einkaufstaschen als kleines Dankeschön für das gute Miteinander.
Die Häuser zum Leben tragen durch niederschwellige Angebote den spezifischen Bedürfnissen von Menschen aller Altersgruppen mit Unterstützungsbedarfen Rechnung. „In den Häusern zum Leben steht das Miteinander von Menschen verschiedener Altersgruppen, Hintergründe und Kulturen im Zentrum. Daher bieten wir Menschen, die vor Krieg, Konflikten und Verfolgung flüchten mussten neue Perspektiven. Wir unterstützen sie bei ihrem Neubeginn in Wien“, erklärt Christian Ellensohn, Abteilungsleiter Flüchtlingshilfe bei den Häusern zum Leben.
Aktuell werden wienweit in sechs Häusern zum Leben geflüchtete und vertriebene Menschen von multiprofessionellen Teams und qualifizierten Betreuer*innen unterstützt. Die Betreuung umfasst in erster Linie die Bereiche Wohnen, Gesundheit, Bildung und Arbeit.
Mehr über die Flüchtlingshilfe in den Häusern zum Leben
Miteinander im Dialog
Der Lange Tag der Flucht am 4. Oktober 2024 steht unter der Schirmherrschaft des UN-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR). Ziel ist es, einen positiven und respektvollen Dialog zwischen Geflüchteten, Asylsuchenden und der lokalen Bevölkerung zu fördern.
„Wir sehen, dass viel über Menschen mit Fluchterfahrung gesprochen wird, sie selbst aber nur selten zu Wort kommen. Das möchten wir ändern. Daher haben wir die Ausstellung zum Thema im Sinne eines partizipativen Miteinanders gemeinsam mit unseren Bewohner*innen erarbeitet“, erklärt Teamleiterin Nayla Haddad, die für die Betreuung der Familien im Haus Mariahilf verantwortlich ist.
Zahlreiche geflüchtete und vertriebene Menschen bringen ihre Erfahrungen und Kenntnisse bereits als ehrenamtliche Mitarbeiter*innen in den wienweiten Pensionist*innenklubs für die Stadt Wien ein. Hier sind sie oft erste Ansprechpersonen, etwa für Senior*innen aus der Ukraine, die sich in Wien orientieren möchten.
Ausstellung zum Thema Flucht
Das Haus Mariahilf und das Bezirksmuseum thematisieren in einer gemeinsamen Ausstellung verschiedene Aspekte der Themen Flucht, Menschenrechte und Zusammenleben. Mit der Ausstellung soll ein Zeichen der Solidarität gesetzt werden und das Engagement der vielen Helfer*innen gewürdigt werden. Die Ausstellung kann noch bis 11. Oktober 2024 im Foyer des Hauses Mariahilf (Loquaiplatz 5, 1060 Wien) besucht werden.