Emma Wenda (110): Älteste Wienerin hat viel erlebt
Am 7. Juli 2025 wurde Emma Wenda, Bewohnerin im Haus Laaerberg, 110 Jahre alt. In ihrem langen Leben hat sie viel erlebt und überlebt.
Zwei Weltkriege, spanische Grippe, Corona, mehrere Operationen: Emma Wenda hat in ihrem Leben einiges überstanden. Frau Wenda wurde am 7. Juli 1915 als Emma Polleres in Biedermannsdorf in Niederösterreich geboren. Damit ist sie nicht nur die älteste Bewohnerin der Häuser zum Leben, sondern auch die älteste Wienerin und eine der ältesten lebenden Personen in Österreich. Die aktuell älteste lebende Österreicherin, die Niederösterreicherin Anna Wagner, ist nur um 13 Monate älter. Emma Wenda ist eine von 88 Bewohner*innen in den Häusern zum Leben, die über 100 Jahre alt sind.
„Wir hatten im Krieg so wenig zu essen und das Leben war trostlos und hart in dieser Zeit, das hat den Körper abgehärtet“, antwortete Emma Wenda einmal auf die Frage, was sie so alt werden ließ. Auch ihr eiserner Wille und ihre positive Sicht auf das Leben hätten aus Sicht ihrer Nichte Renate geholfen.
Bis 1927 lebte Emma Wenda in Biedermannsdorf, dann übersiedelte sie mit ihrer Familie in die Steiermark. Frau Wenda hatte fünf Geschwister. Bis zu dessen Tod im Jahr 1969 war sie mit Josef Wenda verheiratet. Ihren Mann hat Frau Wenda mittlerweile also um 56 Jahre überlebt.
Schaffnerin bei den Wiener Linien
Emma Wenda absolvierte eine Lehre zur Köchin im damaligen Nobelhotel Binder in Mönichkirchen. Im Alter von knapp 20 Jahren übersiedelte sie nach Wien. Dort arbeitete sie einige Jahre in der Gastronomie und ab Kriegsbeginn und bis zu ihrer Pensionierung als Straßenbahn-Schaffnerin bei den Wiener Linien.
Auch nach Pensionsantritt blieb Frau Wenda aktiv. Sie bereiste jahrelang die Welt. „Sie war immer wissbegierig und offen für Neues“, sagt ihre Nichte. Mit 95 Jahren erkundete sie noch mit einem Hubschrauberrundflug den Raum Mürzzuschlag.
Spanische Grippe und Corona
Auch abseits der beiden Kriege hat Wenda einiges überstanden. 1918 erkrankte sie an der Spanischen Grippe, ein Jahrhundert später überstand sie auch eine Corona-Infektion.
Seit 18 Jahren lebt die Favoritnerin in den Häuser zum Leben. Zunächst wohnte sie in einem eigenen Appartement im Haus Wienerberg, 2016 kam sie im stationären Bereich im Haus Laaerberg unter. Damals hatte sie gerade eine schwere Operation hinter sich gebracht. Nach einem Oberschenkelhalsbruch bekam Frau Wenda mit 102 Jahren noch eine neue Hüfte und auch vor der langwierigen Prozedur neuer Zähne scheute sie mit 103 Jahren nicht zurück.
Ihre Sehbehinderung ließ und lässt sich Emma Wenda nicht anmerken. Jahrelang hörte sie gerne Hörbücher, um ihren Wissensdurst zu stillen. Energie tankt Emma Wenda auf ihrer geliebten Terrasse des Hauses Laaerberg, wo sie sich gerne die Sonne ins Gesicht scheinen lässt.
Faible für Mehlspeisen
Sie liebt Schokolade, Mehlspeisen wie Mohnstrudel und Apfelstrudel. Eine Punschtorte genießt sie regelmäßig zum Geburtstag.
Trotz zahlreicher Verluste geliebter Menschen verlor Emma Wenda nie ihren eigenen Lebenswillen und ihre positive Einstellung.
Die Häuser zum Leben gratulieren Emma Wenda sehr herzlich zum 110. Geburtstag und wünschen ihrer ältesten Bewohnerin alles Gute und vor allem Gesundheit.