Demenz: Erfolgserlebnisse durch Validation

Die Validation ist eine Methode, um Personen mit Demenz besser zu verstehen. Diplom-Sozialarbeiterin Sarah Casselmann erzielt mit der Methode berührende Erfolge.

Personen mit Demenz zu verstehen ist oft nicht einfach. Eine Methode, die dabei hilft, ist die Validation nach Naomi Feil. Es handelt sich dabei um eine spezielle Kommunikationstechnik, mittels derer man Betroffenen mit Wertschätzung und Verständnis begegnet. Die Methode ist seit Jahren bewährt und international anerkannt.

Sarah Casselmann arbeitet seit März 2017 als Diplom-Sozialarbeiterin für Altenarbeit im Haus Hetzendorf. Dort betreut sie in der „Tag.Familie“ Senior*innen mit demenziellen Erkrankungen. Die Validation wendet sie täglich an. „Wenn ich merke, dass bei einem Bewohner etwas nicht passt, dann suche ich das Gespräch.“ Im Validationsgespräch versucht sie herauszufinden, wo der Bedarf liegt.

Sarah Casselmann erzählt von einer Frau, mit der sie täglich zwei bis drei Validationsgespräche geführt hat. „Wir hatten dadurch ein starkes Vertrauensverhältnis. Sie hat mich Erich* genannt. Warum, konnte sie nicht sagen.“ Eines Tages schrieb die Dame einen Brief, in dem sie erwähnte, dass sie gut aufgehoben sei, weil sich Erich gut um sie kümmere. Ein berührendes Erlebnis für Sarah Casselmann und eine Bestätigung dafür, dass die Validation Früchte getragen hat.

In die Welt der Betroffenen eintauchen

In der Validation versucht sich die Anwenderin so gut wie möglich in die Welt des Betroffenen zu begeben. „Seine Wahrheit ist die richtige Wahrheit. Es gibt keine Vorverurteilung“, erklärt Sarah Casselmann. Es werden nur offene Fragen gestellt, keine Ja/nein-Fragen. Auch ein „Warum“ soll vermieden werden, weil demenziell erkrankte Menschen meistens nicht mehr in der Lage sind, logische Schlussfolgerungen zu ziehen.

Häufige Auslöser für Validationen sind Angst, Verzweiflung, Hilflosigkeit oder Bewegungsdrang. Wenn eine Betroffene zum Beispiel sagt: „Ich muss nach Hause und mich um meine Eltern kümmern.“ Dann sollte ein Validationsgespräch umgehend und in einem ruhigen Setting stattfinden. Im Gespräch versucht man herausfinden, was das eigentliche Bedürfnis ist.

Die Validation ermöglicht es uns, in den Schuhen des Anderen zu gehen.

Karin Eder | Leiterin Kompetenzteam Demenz Häuser zum Leben

„Die Validationsmethode ermöglicht es uns, in den Schuhen des Anderen zu gehen, ihn zu verstehen. Sie hilft, Situationen zu deeskalieren und sie öffnet einen gemeinsamen Weg“, erklärt Karin Eder, Leiterin des Kompetenzteams Demenz bei den Häusern zum Leben.

Natürlich können nicht alle Probleme mit Validation gelöst werden. Deshalb wird in den Häusern zum Leben interdisziplinär – mit Psycholog*innen, Sozialarbeiter*innen, Mediziner*innen zusammengearbeitet. Aber die Validation hilft, die Gefühle und Bedürfnisse von Menschen mit Vergesslichkeit und Demenz besser zu verstehen.

Symposium zum Thema Validation

Die Häuser zum Leben mit Ihrer Marke #demenzRAUM veranstalten in Kooperation mit dem Wiener Roten Kreuz und der Caritas ein ganztägiges Symposium zum Thema Validation. Zahlreiche spannende Referent*innen geben Einblick in unterschiedliche Bereiche der Validation. Auch Vicki de Klerk-Rubin wird einen Vortrag halten. Die Validationsmasterin ist Autorin zahlreicher Bücher zum Thema und Tochter von Naomi Feil, der Entwicklerin der Validationsmethode.

An wen richtet sich die Veranstaltung? an fachlich pflegende Personen sowie an alle, die mit demenziell erkrankten Menschen zu tun haben (werden)

Wann? 20. September 2024
Wo? Haus Döbling, Grinzinger Allee 26, 1190 Wien

Alle Infos zum Validationssymposium Anmeldung Validationssymposium


*Name geändert