Ein Graffiti zeigt eine ältere Dame mit Luftballons. Daneben ist der Spruch "Mein Herz wird nie dement" zu lesen

Welt-Alzheimertag: Graffiti, Flaggen und Informationen

Anlässlich des Welt-Alzheimertags am 21. September sprühten Bewohner*innen der Häuser zum Leben und Mitglieder der Pensionist*innenklubs ein buntes Graffiti an eine Wand am Donaukanal.

Da staunten die Passant*innen, Jogger*innen und Radler*innen Montagfrüh am Wiener Donaukanal bei der U-Bahnstation Roßauer Lände nicht schlecht: Denn Sprayer*innen im Alter zwischen 65 und 92 Jahren sieht man dort eher selten! Es handelte sich um Mitglieder der Pensionist*innenklubs für die Stadt Wien und Bewohner*innen der Häuser zum Leben. Einige von ihnen haben eine Demenz-Diagnose, andere nicht.

Mit professioneller Unterstützung sprühten sie ein buntes Graffiti an eine Wand. Neben dem Slogan „Mein Herz wird nie dement“ widmeten sich die rüstigen Street-Artists dem heurigen Hauptmotiv: In Anlehnung an Banksys Ballon-Mädchen sprühten sie die Silhouette einer betagten Dame mit Luftballons.

Klicken Sie um das Video zu starten

„Die Message ist klar: Damit setzen die Häuser zum Leben und die Klubs als Mitglieder der Plattform ‚Demenzfreundliches Wien‘ ein sichtbares Zeichen für das Thema Demenz. Denn die Steigerung der Lebensqualität von demenziell-erkrankten Menschen gehört in den öffentlichen Raum und in den breiten Diskurs“, sagt Peter Hacker, Wiens Stadtrat für Gesundheit und Soziales.

Wann komme ich als 82-Jähriger sonst dazu, ein Graffiti zu sprayen?

Herr Heinz, Bewohner im Haus Föhrenhof

Bereits zum dritten Mal machen die Häuser zum Leben und die Pensionist*innenklubs am Welt-Alzheimertag so auf das Thema Demenz aufmerksam. Herr Heinz, ein Bewohner aus dem Haus Föhrenhof und Teilnehmer an der Spray-Aktion, meint: „Ich finde die Aktion gut, denn auch Menschen mit einer Demenz-Diagnose haben viele Fähigkeiten und können noch so einiges machen – wie man heute sieht, besonders im kreativen Bereich. Und wann komme ich als 82-Jähriger sonst schon dazu, ein Graffiti zu sprayen? Das ist super!“

Angebote der Häuser zum Leben

In Österreich sind rund 140.000 Menschen von Demenz betroffen. Die bekannteste Form der Demenz ist Alzheimer. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für demenzielle Erkrankungen. Demenz kann man zwar nicht heilen, vielen Formen der Demenz kann man aber vorbeugen. Und man kann Menschen mit Demenz Teilhabe ermöglichen. In allen 30 Häusern zum Leben gibt es etwa „Tag.Familien“, in denen Menschen mit einer Demenz-Diagnose ein begleiteter, strukturierter Tagesablauf mit gemeinsamen Aktivierungen geboten wird. Im Haus Rosenberg und im Haus Döbling gibt es zudem Schwerpunktstationen für Menschen mit demenziellen Erkrankungen, die intensive, individuelle Betreuung und Pflege benötigen.

Neben der Graffiti-Aktion, die am 18. September stattfand, finden und fanden in der Woche rund um den Welt-Alzheimertag am 21. September 2023 zahlreiche weitere Veranstaltungen und Aktivitäten in den Häusern zum Leben und den Klubs statt. Alle Infos dazu finden Sie hier.

Flaggen vor den Häusern

Als sichtbares Zeichen wurden zudem alle 30 Häuser zum Leben mit der Fahne der Plattform „Demenzfreundliches Wien“ beflaggt. Am 21. September wird eine Spezialfolge des regelmäßigen virtuellen Zoom-Gesprächsformats #demenzRAUM übertragen. In diesem tauschen sich Betroffene, Expert*innen mit An- und Zugehörigen aus.

#demenzRAUM am Welt-Alzheimertag

Mag. Christian Hennefeind, Geschäftsführer der Häuser zum Leben und der Pensionist*innenklubs, sagt: „Die Häuser zum Leben und die Klubs spielen eine zentrale Rolle bei der Demenz-Strategie der Stadt Wien. Unser Ziel ist es, Menschen mit Demenz eine Vielzahl von Möglichkeiten zu bieten und deren An- und Zugehörige zu beraten und zu entlasten.“