Frauenhände mit Bingolos

Berta 33 bringt die Erlösung

Die Haus.Klubs der Häuser zum Leben sorgen für das Unterhaltungsprogramm der BewohnerInnen. Das Angebot reicht von Spielen, Quizzes über Gymnastik bis zu Musikveranstaltungen. Ein Eindruck vom Bingo-Nachmittag im Haus Rossau.

Donnerstag, 15 Uhr, Gast.Haus Rossau. Die Klub-Tische mit den orange-farbenen Tischtüchern sind fast vollständig besetzt. Die BewohnerInnen sind alle pünktlich eingetroffen. Draußen regnet’s und stürmt’s. Drinnen machen sich die Klubbetreuerinnen Anita und Michaela auf der Bühne bereit. „Geh‘ mas an?“, fragt Anita durch ihr Mikrofon. Es kann losgehen. Früher oder später wird jemand aus dem Saal „Bingo!“ rufen.

Noch ist es nicht so weit. Konzentration ist gefragt. Michaela zieht die Zahlen. Anita sagt sie durch:

I27, B7, N40, N37

Die BewohnerInnen scannen ihr Bingo-Los nach den durchgesagten Zahlen. Das Ziel: Alle Zahlen in einer Reihe streichen zu können. Manchmal wird nachgefragt, ob die Zahl auch richtig verstanden wurde. Missverständnisse kommen vor. Das ist kein Drama.

B8, B11, O66, I30, B1, G59

„Noch keiner Bingo?“, fragt Anita. „Bingo ist noch nix“, antwortet eine Mitspielerin. „O63“. „Brauch i ned.“ Otto 69 sorgt für Verwirrung. „Das haben wir schon gehabt“, behauptet eine Frau. Michaela klärt die Sache mit ihr direkt am Tisch.

De Zoin san a Katastrophe!

Nach 20 Minuten zeigt eine Frau auf. Bingo? Leider nein. Sie hat sich getäuscht. „De Zoin san a Katastrophe!“, ruft ein Mann. Nach Berta 33 ist es endlich so weit. In der Mitte des Raumes erhebt sich ein Herr. Michaela und Anita prüfen sein Los. Alles korrekt. Der Herr darf sich über einen kleinen Preis freuen. Danach wird weitergespielt. Einer nach der anderen hat eine Zahlenreihe voll und holt sich ein Präsent ab.

Saal mit Bingo spielenden BewohnerInnen des Pensionisten-Wohnhauses Rossau
Jede Woche wird im Gast.Haus Rossau Bingo gespielt.

Vom hintersten Tisch singt Otto: „Das Glück is a Vogerl!“ Heute ist es ihm hold. Er sammelt drei Preise ein. Der 89-Jährige kommt gern zum Bingo – für ihn ein netter Zeitvertreib. Am Nebentisch sitzt die 88-jährige Trude. „Ich gehe so oft ich kann zum Bingo“, sagt sie. Auch an anderen Aktivitäten des Haus.Klubs Rossau nimmt sie gerne teil.

Bingo stößt auf großes Interesse

Mehrmals pro Woche veranstaltet der Haus.Klub Veranstaltungen und Aktivitäten für die BewohnerInnen. Das Programm wird am schwarzen Brett ausgehängt: Stadt, Land, Fluss, Quizzes, Gedächtnisübungen, Turnen, und vieles mehr. „Beim Bingo haben wir das größte Interesse“, sagt Michaela. Sie ist eine von drei KlubbetreuerInnen im Haus Rossau. Seit sieben Jahren macht Michaela, die eine Ausbildung zum SeniorInnen-Coach absolviert hat, den Job. Er macht ihr großen Spaß.

Nach mehr als einer Stunde ist der Bingo-Spaß im Gast.Haus Rossau vorbei. Bestimmt sind Trude, Otto und die anderen BewohnerInnen nächstes Mal wieder dabei. Anita und Michaela sowieso.

Haus.Klubs

Jedes der 30 Häuser zum Leben hat einen eigenen Haus.Klub. Der Haus.Klub ist der PensionistInnenklub für die Haus-BewohnerInnen und je nach den aktuellen Bestimmungen auch für externe Gäste geöffnet. Die MitarbeiterInnen der Betreuung sorgen für Aktivierungen. Mehrmals wöchentlich veranstalten die Haus.Klubs unterschiedliche, für die BewohnerInnen adäquate Aktivitäten und Veranstaltungen. Das Angebot reicht von Gedächtnistraining wie Stadt, Land, Fluss, Quizzes, über Bewegungsgruppen, Sitzbasketball bis zu Musikveranstaltungen, kreatives Gestalten, Filmvorführungen oder Lesungen. Somit werden alle Sinne, Fähigkeiten und Fertigkeiten der BewohnerInnen erhalten, gefördert und wieder erlernt – mit viel Spaß und Humor!