Gartenkonzerte: Herrgott aus Sta, Ringelspiel und Mini-Burger
Die Gartenkonzerte erfreuten auch heuer die Bewohner und Bewohnerinnen der Häuser zum Leben. Top-MusikerInnen wie Tini Kainrath, Andy Lee Lang oder die Strottern gaben nicht nur Wienerlied-Klassiker wie „Herrgott aus Sta“ von Karl Hodina oder das Ringelspiel von Hermann Leopoldi zum Besten.
Ludwigs Lieblingskünstler ist eigentlich André Rieu. Aber die Wienerlieder beim Gartenkonzert im Haus Rudolfsheim fand er auch „ganz super. Ich habe sogar leise mitgesungen“, sagt der 90-Jährige. Bekannte Titel wie „Herrgott aus Sta“ von Karl Hodina oder „Schön ist so ein Ringelspiel“ von Hermann Leopoldi gaben Rudi Koschelu und Martin Fostel an diesem sonnigen Nachmittag zum Besten.
Schön, dass was gemacht wird für uns Oide.
Gertrude (90), Bewohnerin im Haus Rudolfsheim
Bei Melonen-Bowle und Hühnerstreifen mit Pommes im Stanitzel wippten einige der 120 ZuseherInnen mit den Füßen und tippten mit den Händen. „Es war wunderschön“, sagt Erika (89). Die 90-jährige Gertrude freute sich über die angenehme Abwechslung. „Ich finde es schön, dass was gemacht wird für uns Oide.“
Bis zu 200 Zuschauer und Zuschauerinnen
Unter dem Motto „ein Ständchen in Ehr’n“ gingen zwischen Anfang Juli und Mitte August Sommerkonzerte in 24 Häusern zum Leben vor bis zu 200 Zuseher- und ZuhörerInnen über die Bühne. Manche der Konzerte mussten wegen Regens oder zu großer Hitze nach innen verlegt werden. Der guten Stimmung tat das keinen Abbruch. Zum dritten Mal fanden die Sommerkonzerte für BewohnerInnen der Häuser zum Leben im Rahmen des Wiener Kultursommers statt.
Wienerlied, Chanson, Gypsy Swing
„Manch ein anderes Projekt läuft Gefahr, nach anfänglicher Euphorie in einer erprobten Routine zu erstarren – nicht so die ‚Ständchen in Ehr‘n‘, die auch 2022 ein riesiger Erfolg für alle Beteiligten waren“, sagt Lucas Vossoughi von „Culture In“, der die Gartenkonzerte auch bei der dritten Auflage kuratiert hat. Unter den KünstlerInnen waren so bekannte Namen wie Andy Lee Lang, Tini Kainrath, Sandra Pires oder die Strottern. Vossoughi: „Dieses Mal haben wir die Musikauswahl erweitert – so konnten die BewohnerInnen neben dem beliebten Wienerlied, auch Worldmusic wie Brazil, jiddische Lieder, internationale Chansons, alte neapolitanische Lieder und Gypsy Swing genießen.“
Sänger Wolfgang Linhart, der im Haus Rosenberg mit der Band „Seavas Koarl“ verjazzte Wienerlieder zum Besten gab, sagt, dass SeniorInnen ein sehr dankbares Publikum seien. „Wir spielen gerne vor SeniorInnen. Manchmal beginnen sie auch zu tanzen.“ Am Rosenberg wurde „Zugabe“ skandiert. Das Publikum erwies sich als äußerst fachkundig. Bewohner Ernst (89) war früher Schlagzeuger in einer Jazz-Band. Er erfreute sich an der hohen Qualität der Musik. Auch die 94-jährige Lydia war angetan: „Ich liebe jede Musik.“
Mini-Burger, Kaiserschmarrn und Bowle
Die Organisation in den Häusern lief gut. So wurde stets darauf geachtet, dass BewohnerInnen im Schatten sitzen konnten. Wer es nicht in den Garten schaffte, konnte zumindest bei geöffneten Fenstern mitlauschen. Für ausreichend Getränke und das leibliche Wohl sorgten die MitarbeiterInnen aus den Haus-Küchen. Auch das Food-Bike der Häuser zum Leben war häufig vor Ort. Von Bowle, griechischem Salat über Mini-Burger, Sandwiches bis zu Kaiserschmarrn war alles dabei, was das BewohnerInnen-Herz begehrte.
Nach der dritten Auflage der Gartenkonzerte in den Häusern zum Leben konnte Lucas Vossoughi „nur ein positives Fazit ziehen. Ich kann es kaum erwarten, wenn die Gartenkonzerte im Wiener Kultursommer 2023 in die nächste Runde gehen!“