60 Jahre KWP
Wir waren vor 60 Jahren unserer Zeit um Jahre, wenn nicht Jahrzehnte voraus.
Und ruhten uns dennoch nicht auf unseren Lorbeeren aus, sondern entwickelten uns stets im Einklang mit unseren BewohnerInnen weiter.
Wir blieben uns in unseren Überzeugungen treu und eine davon ist: die Bedürfnisse der Menschen früh zu erkennen und mutig, neue Ideen und Projekte zur Besserung ihrer Lebensbedingungen umzusetzen: für die Menschen und mit den Menschen.
Immer am Puls der Zeit, häufig Pioniere und bis heute über die Grenzen Wiens hinaus Akzente setztend.
Klicken Sie sich durch unsere Meilensteine der vergangenen 60 Jahre:
Damals wie heute: Seit 60 Jahren leisten die Häuser zum Leben einen unverzichtbaren Beitrag zur Lebensqualität der älteren Bevölkerung Wiens. Die Gründung des gemeinnützigen Fonds zur Errichtung von Pensionistenheimen wurde am 7.Oktober 1960 im Gemeinderat beschlossen. Eine echte Wiener Erfolgsgeschichte mit internationaler Vorbildwirkung begann.
Die Idee der Pensionistenwohnheime: „Das Eigenleben, die private Sphäre der Bewohner möglichst zu erhalten, ihnen aber trotzdem die mühevollen Arbeiten abzunehmen, ist das grundlegend Neue an der Idee der Pensionistenwohnheime. Sowohl in der Baugestaltung als auch in der organisatorischen
Führung sind die einzelnen Heime ganz danach ausgerichtet.“
Amtsblatt der Stadt Wien, Nr. 43, 25. Oktober 1969
Immer am Puls der Zeit: In 60 Jahren hat sich so manches verändert. Wie die Bedürfnisse und Bedarfe ihrer BewohnerInnen, haben sich auch die Häuser zum Leben mit der Zeit gewandelt. Aus Vollpensionen für den Ruhestand wurden moderne Einrichtungen mit Pflegestationen und medizinisch therapeutischen Angeboten. Die Lebensumstände sind andere, das Ziel dasselbe: maximale Selbstbestimmung.
Professionalisierung auf allen Ebenen: In 60 Jahren wuchsen die Häuser zum Leben zu einem Großunternehmen mit entsprechender Organisation und Struktur. Parallel zur Entwicklung des KWP wurden über die Jahre der Personalstand aufgestockt, neue Bereiche eingeführt, Teams gebildet, Hierarchien aufgelöst und neue Organisationsformen wie die Matrixstruktur geschaffen. Heute sorgen 4.400 MitarbeiterInnen für einen reibungslosen Betrieb.
Komfort für alle: „Die Zimmer in diesen Häusern sind mit Vorraum, Bad und WC eingerichtet; es wird volle Verpflegung und Bedienung geboten. Die Verpflegungskostenbeiträge sind so niedrig gehalten, daß auch Personen mit geringerem Einkommen in diesen Heimen wohnen können.“
Amtsblatt der Stadt Wien, Nr. 5, 1. Februar 1969
In lebendiger Nachbarschaft: „Die Heime sollen in einer Umgebung sein, in der es viele Kinder und junge Menschen
gibt, damit die Pensionäre engen Kontakt mit einer lebensfrohen Umwelt haben.“
Amtsblatt der Stadt Wien, Nr. 50, 20. Juni 1964
Altersgerechte Architektur: Vor 60 Jahren entstand mit der Gründung des KWP die Idee, Wohnhäuser nach den Bedürfnissen und Bedarfen älterer Menschen zu errichten. Bis dahin führte kaum ein Weg an den steilen Treppen in den Zinskasernen von anno dazumal vorbei. Im Laufe der Jahrzehnte feilten die Häuser zum Leben an immer besseren architektonischen Lösungen.
Vision und Innovation: Der visionäre Geist von damals offenbart sich heute im offenen Umgang mit innovativen Lösungen. In den vergangenen Jahren wurde mit dem Markt.Platz eine einzigartige Begegnungszone zwischen BewohnerInnen, BesucherInnen und AnrainerInnen geschaffen. Bei Sanierungen und Umbauten werden so viele Bauteile wie möglich wiederverwertet und Fassaden und Dächer begrünt. Wie die Menschen ändern sich auch die Häuser des KWP.
Gesunde Ernährung heute: Täglich frisch gekocht, wenn möglich regional und Bio. Die Küchen in den Häusern zum Leben haben sich in 60 Jahren enorm weiterentwickelt. Warmgehaltene Speisen vom Fließband waren gestern. Heute werden regionale und saisonale Lebensmittel nach strengen Qualitätskriterien und Lieferanten nach CO2-Schlüssel ausgewählt und innovative Weichkostprodukte entwickelt. Die BewohnerInnen tragen mit ihrem Feedback zu Verbesserungen bei.
Mahlzeiten einst: „Trifft man sich morgens zum Frühstück in
einem Gemeinschaftsraum, so wird mittags und abends die Mahlzeit (Normal-, Schon- oder Diätkost zur Auswahl) in der
Küche auf einem Fließband portioniert und in einem Warmhaltegeschirr in die Wohnung serviert.“
Amtsblatt der Stadt Wien, Nr. 43, 25. Oktober 1969
Sorgenlos älter werden: Vor 60 Jahren setzte das KWP mit der Vorstellung von Altersvorsorge, Verantwortung und altersgerechter Wohnumgebung ein Ausrufezeichen. Die Idee, der älteren Bevölkerung einen wohlbehüteten und sorgenfreien
Lebensabend zu bieten, war der Zeit um Jahrzehnte voraus. Stets die Bedürfnisse und Bedarfe der Menschen im Blick, sorgt sich das KWP heute immer stärker um das ganzheitliche Wohlbefinden seiner BewohnerInnen.
Körper und Seele: Im Einklang von Körper und Seele entwickelt das KWP ganzheitliche, kreative und fortschrittliche Lösungen zur Verbesserung der individuellen Lebenssituation. Diese
Grundsätze führten das KWP allein in den vergangenen fünf Jahren zur Entwicklung von innovativen Formaten wie dem
psychosozialen Dienst, Remobilisationsstationen, Tag.Familien sowie zur Einbindung der Zu- und Angehörigen.
Wachsender Pflegebedarf: Waren die ersten beiden Häuser zum Leben noch als reine Pensionistenheime ohne Pflegestation konzipiert, so vollzog sich ab dem Bau des dritten Hauses in Ottakring ein schrittweiser Wandel. Dort wurde probeweise die erste temporäre Krankenstation errichtet. Fortan wurden viele neue Häuser ebenfalls mit Pflegestationen geplant, erweitert und modernisiert. Heute sind stationäre Bereiche nicht mehr wegzudenken.
Zurück ins Leben: Ein Sturz – und vorbei ist es mit der Bewegung im Alter. Das muss nicht sein. Schon früh förderte das KWP die Rückkehr nach Verletzungen, Operationen oder Krankheiten. Seither hat sich einiges getan. Neben Präventionsmaßnahmen zur Bewegungsförderung punkten heute topmoderne Remobilisationsstationen mit besten medizinischen, psychologischen und therapeutischen Behandlungen.
Gemeinsam erleben: Um jüngere Menschen, Familien und Kinder mit den Älteren zusammenzubringen, werden bis heute immer neue Veranstaltungen, Initiativen und Kooperationen ins
Leben gerufen. Inzwischen sind die Klubs und Häuser Treffpunkte der Generationen. Nachbarschaftstage, Open-Air-Filmabende, Spielenachmittage, Vorlesetage, Maifeste und weihnachtliches Keksebacken sorgen jahraus, jahrein für gelebte Gemeinschaft im Grätzl.
Da bewegt sich was: Gelebte Demokratie: 1976 verkündete Stadtrat und KWP-Präsident Alois Stacher das künftige Mitspracherecht der BewohnerInnen. Nun konnten Anregungen, Wünsche und Beschwerden an die gewählten 132 Heimvertrauenspersonen gerichtet werden. Die besprachen die Anliegen mit der Verwaltung. Dieser offene Zugang war für alle ein Gewinn. Inzwischen werden auch die Zu- und Angehörigen eingebunden.
Leben und Lieben: Sexualität im Alter ist bis heute mit Tabus belegt. Das gilt für den Flirt zwischen SeniorInnen, die neue Liebe zum Lebensabend und noch mehr für Homo-, Trans- und Intersexualität. Dabei haben ältere Menschen dasselbe Recht auf freie sexuelle Entfaltung wie Jüngere. Liebe kennt keine Altersgrenzen. Die Häuser zum Leben geben ihr bei Speed-Datings, Tanzabenden oder dem Regenbogentreffpunkt der LGBTIQ-Szene Raum zur Entfaltung.
Digitale Pioniere: In der digitalen Welt drehen sich die Uhren
schneller. Eine digitale Revolution jagte in den vergangenen Jahrzehnten die nächste und vereinfachte das tägliche Leben – auch in der Altersvorsorge, Pflege und Betreuung. Das KWP setzt ohne Scheu vor Neuem überall dort auf digitale Technologie, wo
sie das Leben und Arbeiten der Menschen erleichtert.
Arbeit mit Sinn und Gefühl: Seit 60 Jahren kann das KWP auf das Engagement seiner MitarbeiterInnen zählen. Sie alle sorgen Tag für Tag für ein möglichst angenehmes und selbstbestimmtes
Leben der BewohnerInnen. Damit leisten sie einen zentralen Beitrag zur gesellschaftlichen Wertschätzung der Pflegearbeit. Als prämierter Ausbildungsbetrieb und Top-Arbeitgeber bietet das KWP Chancen, Perspektiven und Mitsprache.
Ein Job fürs Leben: Mit zahlreichen Weiterbildungsmöglichkeiten, Schulungen, Aufstiegschancen, Befragungen zum psychosozialen Wohlbefinden sowie neuen Initiativen wie dem Projektnetzwerk und der Matrixorganisation setzt sich das KWP für zufriedene und motivierte MitarbeiterInnen ein. Mit jährlich 100 Ausbildungsstellen zählt das KWP zu Wiens Top-Lehrlingsbetrieben und setzt durch die Förderung von leistungsschwächeren Jugendlichen sowie integrativen Lehrlingen auch als Arbeitgeber soziale Impulse.
Immer etwas los: Gemeinsame Musik- und Filmabende, Bastelstunden, Ausflüge oder einfach nur eine Tasse Kaffee zur frischen Mehlspeise: Die Klubs sind ein einzigartiges Erfolgsmodell. 1962 aus einstigen Wärmestuben hervorgegangen,
wurden die PensionistInnenklubs Mitte der 1970er-Jahre erstmals in die Häuser zum Leben integriert. Seither wird gemeinsam Geschichte geschrieben. 2001 erfolgte die Eingliederung ins KWP.