„Die sind so lustig“
Wöchentlich begegnen sich im Haus Schmelz SeniorInnen mit demenziellen Erkrankungen und Kindergarten-Kinder. Die gemeinsame Zeit wirkt sich auf beide Seiten positiv aus. Ein Lokalaugenschein.
Als die Bälle ins Spiel kommen, wird es lebendig. BewohnerInnen des Hauses Schmelz und Kindergarten-Kinder schupfen sich bunte Bälle zu. Es wird gelacht, gescherzt und kommuniziert.
Sieben Frauen mit demenziellen Erkrankungen aus dem Haus Schmelz und sechs Buben und Mädchen zwischen zwei und vier Jahren sind an diesem Montagvormittag zusammengekommen, um miteinander zu spielen und zu interagieren.
Jede Woche besuchen Kinder aus dem benachbarten Kindergarten der Kinderfreunde SeniorInnen mit demenziellen Erkrankungen in der Tag.Familie. Die Tag.Familie bietet diesen Menschen einen begleiteten, strukturierten Tagesablauf.
Singen, basteln, garteln
„Die sind so lustig“, sagt eine Bewohnerin über die Kinder. Frau Monika hat besonders viel Spaß: „Mir gefallen alle Aktivitäten mit den Kindern.“ Es wird nicht nur gespielt, es wird auch gesungen, gebastelt, gegartelt oder es werden Märchen erzählt.
Nach einer Corona-Auszeit wurde der Austausch mit den Kindern im Herbst 2022 wiederaufgenommen. „Wir haben den Veranstaltungskalender mit dem Kindergarten abgestimmt“, sagt Direktor Arno Meier. Regelmäßig besuchen auch BewohnerInnen den Kindergarten, um den Kindern vorzulesen.
Positive Wirkung
Auch in anderen Häusern zum Leben gibt es gemeinsame Aktivitäten mit Kindergarten-Kindern. Von dem Austausch profitieren beide Seiten. „Kinder haben heute kaum mehr die Möglichkeit, mit älteren Menschen zusammen zu sein und lernen diese kennen“, sagt Alexandra Troch, Aktivierungs- und Demenztrainerin bei den Häusern zum Leben. „Bei Menschen mit Demenz zeigt sich eine positive Wirkung auf die Stimmung, die Lebensfreude und die Neugierde.“
„Kommst du gerne hier her“, fragt am Ende der Stunde im Haus Schmelz eine Bewohnerin ein Kind. „Ja!“, antwortet der Bub ziemlich überzeugt. Die Beiden werden sich wohl bald wiedersehen.