Häuser zum Leben bei der ESSC 2025: Soziale Innovation im europäischen Dialog
Im Rahmen der 33. Europäischen Konferenz für Sozialdienstleistungen (ESSC) 2025 in Aarhus nahm auch das Team der Häuser zum Leben teil.
Europas größtes Forum für Politik und Praxis begrüßte über 700 Delegierte und war damit einmal mehr der zentrale Treffpunkt für den Austausch über die Zukunft sozialer Dienste.
Partizipation als Fundament
„Die ESSC bietet eine beeindruckende Bühne, um sich international zu vernetzen, neue Impulse aufzunehmen und zu setzen“, so Gudrun Bauer, Stabsstellenleiterin für Strategie und Entwicklung. Sie betont, wie wichtig es ist, den europäischen Diskurs aktiv mitzugestalten – insbesondere mit Blick auf Gruppen, die bisher nicht im ausreichenden Maß einbezogen werden: ältere Menschen in Pflege- und Betreuungseinrichtungen.
Im Rahmen der Konferenz präsentierten die Häuser zum Leben ihren menschenrechtsbasierten Ansatz und zeigten: Partizipation ist kein Zusatz – sie ist das Fundament sozialer Innovation. Unter dem Titel „Menschenrechte altern nicht“ wurde ein unternehmensweiter Prozess vorgestellt, der auf der Europäischen Charta der Rechte und Pflichten älterer hilfe- und pflegebedürftiger Menschen basiert. Im Zentrum steht die Partizipation aller Beteiligten: Mitarbeiter*innen, Bewohner*innen, Angehörige und Klubbesucher*innen.
Selbstbestimmung in der Praxis
Den in den Häusern zum Leben fest etablierten Bewohner*innen-Beiräten kommt dabei eine wichtige Rolle zu. Sie fungieren als Drehscheiben für Kommunikation und Mitsprache und zeigen, wie Selbstbestimmung in der Praxis gelebt wird. „Die Mitglieder der Beiräte werden alle zwei Jahre gewählt. Sie sind Vertrauenspersonen und Mitgestalter*innen. Sie unterstützen nicht nur neue Bewohner*innen beim Ankommen, sondern bringen sich auch aktiv in überregionale Prozesse ein.“, erklärt Heinz Stieb, Bereichsleiter interdisziplinäre Betreuung, und verweist exemplarisch auf einen Bewohner*innen-Beirat aus Wien-Floridsdorf.
Dieser nimmt aktuell aktiv am Bürger*innenrat zum Thema Medien und Demokratie teil – ein Projekt das unter anderem seitens der Europäischen Demokratie-Hauptstadt Wien und des Europäischen Bürger*innen Forum unterstützt wird. Für das Team der Häuser zum Leben ein starkes Signal: „Wenn Bewohner*innen nicht nur gehört, sondern aktiv eingebunden werden, verändert sich das Rollenverständnis grundlegend – von der/vom Leistungsempfänger*in hin zur Partner*in im Pflege- und Betreuungsprozess.“
Selbstbestimmung stärken
Um diesen Wandel nachhaltig zu gestalten, stellten Gudrun Bauer und Stephanie Tomasi von der Stabsstelle für Strategie und Entwicklung praxisnahe Strukturen und unterstützende Maßnahmen vor. Hierzu zählen etwa ein neu entwickeltes Handbuch für Bewohner*innen-Beiräte, regelmäßige Dialogveranstaltungen und neue Formen der Mitbestimmung. Diese und weitere konkrete Umsetzungsstrategien werden in den Häusern zum Leben weiterverfolgt und gemeinsam mit allen Beteiligten erarbeitet. Der Prozess „Menschenrechte altern nicht“ bildet dabei den verbindenden Rahmen – als Ausdruck des klaren Bekenntnisses, Menschenrechte im Alter nicht nur zu schützen, sondern aktiv zu gestalten.