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Schonkost – leichte Vollkost – angepasste Vollkost

Kennen Sie die Unterschiede zwischen „Schonkost“, „leichter Vollkost“ und „angepasster Vollkost“? Es gibt keinen. Es handelt sich dabei immer um die gleichen Ernährungsempfehlungen. Diese sollen dabei helfen, die Symptome bei Verdauungsbeschwerden zu lindern.

Welche Tipps gibt es und in welchen Fällen können diese helfen?

Warum gibt es verschiedene Namen für das gleiche?

Strenge Lebensmitteleinschränkungen, wie sie früher bei der „Schonkost“ empfohlen wurden, sind schon seit vielen Jahren nicht mehr üblich. Die Risiken, die durch eine einseitige Ernährung entstehen, sollten vermieden werden. Seither ist meist der Begriff „leichte Vollkost“ im Einsatz und bekannt. Seit ein paar Jahren wird immer häufiger der Begriff „angepasste Vollkost“ verwendet. Dies soll den Blick stärker darauf lenken, dass es sich dabei nicht um eine eigene Kostform mit verbotenen Lebensmitteln handelt.

Es gibt keine Verbote mehr, sondern die Lebensmittelauswahl soll nach individueller Verträglichkeit erfolgen!

Da dies in einer Gemeinschaftsverpflegung bei der Speiseplangestaltung kaum möglich ist, wird in Krankenanstalten, Reha-Einrichtungen, aber auch bei den Häusern zum Leben eine gastroenterologische (dem Magen-Darm-Trakt zugehörige) Basiskost angeboten. Bei den Häusern zum Leben wird aufgrund des Bekanntheitsgrades weiterhin der Name „leichte Vollkost“ verwendet.

Wann kann eine „leichte Vollkost“ helfen?

In vielen Fällen sind Verdauungsbeschwerden eine Begleiterscheinung unseres Essverhaltens und nicht immer steckt eine medizinische Ursache dahinter.

Andererseits gibt es zahlreiche Erkrankungen, bei denen die Speisenauswahl unangenehme Symptome wie Blähungen, Bauchschmerzen, Sodbrennen oder Durchfall auslösen aber auch lindern kann. Dazu gehören vor allem Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, der Leber oder der Bauchspeicheldrüse. Neben Erkrankungen und individuellen Abneigungen gegen einzelne Lebensmittel können Stress, Kummer oder Angst ebenfalls „auf den Magen schlagen“.

Eine leichte Vollkost kann Erkrankungen nicht heilen. Auf der anderen Seite kann sie meist unterstützen und sie kann nicht schaden – auch wenn sie dauerhaft angewendet wird. Probieren Sie es im Bedarfsfall einfach aus.

Grundlegende Empfehlungen für die „leichte Vollkost“

Folgende Tipps gelten als Basis für die Umsetzung einer leichten Vollkost. Denken Sie aber immer daran, dass ihre persönlichen Wahrnehmungen anders sein können. Passen Sie Mahlzeiten wie Frühstück, aber auch Zwischenmahlzeiten individuell an Ihre Bedürfnisse an. Ebenso gilt die Menülinie der „leichten Vollkost“ in Krankenanstalten etc. meist nur als Empfehlung, die persönliche Speisenauswahl darf davon abweichen.

Allgemeine Tipps – Achten Sie auf die Verträglichkeit besonders bei:

  • fettreichen Lebensmittel und Speisen
  • scharfen Gewürze
  • blähenden Lebensmittel sowie sehr ballaststoffreichen Produkten
  • rohem Obst und Gemüse
  • zuckerreichen Speisen, kohlensäurehaltigen Getränken und Alkohol

Praktische Umsetzung, was ist gemeint (Beispiele):

Eine Auflistung aller wahrscheinlich ungeeigneten bzw. gut geeigneten Lebensmittel und Speisen würde den Rahmen des Artikels sprengen. Daher werden hier, für ein besseres Verständnis, nur einige typische Beispiele angeführt. Bei speziellen Fragen wenden Sie sich an eine Diätologin / einen Diätologen.

a) fettreiche Lebensmittel und Speisen:
Speck, Bauchfleisch, Ente, Salami, Karpfen, Pommes frites, Schlagobers, panierte und in Fett gebackene Speisen, Sachertorte, Malakofftorte…
Besser: mageres Fleisch, Huhn, Krakauer, Scholle, im Rohr gebratene oder gedünstete Speisen, Apfelstrudel, Biskuitkuchen…

b) scharfe Gewürze:
Knoblauch, Pfeffer, Chili, Curry, Gewürzpaprika, scharfer Senf…
Besser: Kräuter, Muskat, Kümmel, Anis, Zimt… (PS: Salz ist in normalen Mengen geeignet)

c) blähende Lebensmittel sowie sehr ballaststoffreiche Produkte:
Hülsenfrüchte, Kohl, Kraut, Zwiebel, Knoblauch, grobes Vollkornbrot, Müsli…
Besser: Karotten, Zucchini, Kürbis, Fisolen, Kohlrabi, Weiß- oder Mischbrot, Porridge…

d) rohes Obst und Gemüse
Besser: Kompott/Mus, gekochtes Gemüse und gekochte Salate

e) zuckerreiche Speisen, kohlensäurehaltige Getränke und Alkohol:
Punschkrapfen, Fruchtsäfte, Nougat, Marzipan, Schokolade, Mineralwasser, Limonaden…
Besser: Gugelhupf, Biskotten, Butterkeks, Marmelade, Leitungswasser, Kräutertees…

Generelle Verbote einzelner Lebensmittel gibt es nicht. Es gibt keinen Grund in einer „leichten Vollkost“ zum Beispiel Fett, Zucker oder Salz komplett zu streichen. Man sollte nur, wie so oft im Leben, die Mengen nicht zu groß werden lassen.

Wie angeführt ist es sehr unterschiedlich, was gut vertragen wird. Daher kann ein Ernährungstagebuch dabei helfen, persönlich problematische Speisen herauszufinden und möglichst zu vermeiden. Dabei sollte aber immer darauf geachtet werden, die Lebensmittelauswahl nicht zu sehr einzuschränken. Dies könnte sonst zusätzliche gesundheitliche Probleme verursachen.

Zusammenfassend kann man sagen:

  • „Schonkost“, „leichte Vollkost“ und „angepasste Vollkost“ sind unterschiedliche Namen für die gleichen Empfehlungen.
  • Allgemein gültige Ver- oder Gebote gibt es nicht. Individuelle (Un)Verträglichkeiten machen unterschiedliche Empfehlungen notwendig.
  • Da eine individuelle Kostzusammenstellung in der Gemeinschaftsverpflegung selten möglich ist, gibt es die „Basiskost – leichte Vollkost“. Diese setzt sich aus meist gut verträglichen Lebensmitteln und Speisen zusammen und kann so als Grundlage dienen.
  • Für eine individuelle Beratung wendet man sich am besten an eine Diätologin / einen Diätologen.

Text: Susanne Bayer, Diätologin, Häuser zum Leben

Foto: Pixabay

Quellen:

Ernährungsblog

Im Ernährungsblog klären die Diätolog*innen der Häuser zum Leben über wichtige Ernährungsthemen auf. Einmal monatlich erscheint ein Blogbeitrag.

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