Das Restaurant „Zum Augenblick“: Willkommen in Wiens erstem demenzfreundlichen Restaurant!
Das Pop-up-Restaurant der Häuser zum Leben für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen feierte seine offizielle Eröffnung.
Die Initiative der Wiener Häuser zum Leben, ein Pop-up-Restaurant für Bewohner*innen mit demenziellen Erkrankungen und deren Partner*innen und Angehörige ins Leben zu rufen, ist ein voller Erfolg. Bereits das Opening des ersten Wiener demenzfreundlichen Restaurants „Zum Augenblick“ übertraf alle Erwartungen. Egal ob ein romantisches Dinner mit der/dem geliebten Partner*in oder ein Familienessen mit Eltern, Oma und Opa: Die Gäste können hier einen wunderschönen, entspannten Abend mit einem gehobenen Speisenangebot zu moderaten Preisen verbringen.
„Unser Restaurant ‚Zum Augenblick‘ unterscheidet sich deutlich von herkömmlichen Restaurants, weil es ganz konkret auf diese Zielgruppe abgestimmt ist. Neben speziell geschultem Servicepersonal steht auch Pflegepersonal für etwaige Unterstützung und Betreuung zur Verfügung. Die Speisen sind auf unsere Bewohner*innen abgestimmt und können, etwa bei Kau- und Schluckbeschwerden, auch als gemixte Kost geordert werden“, erläutert Robert Guschelbauer, Bereichsleiter Gastronomisches Management der Häuser zum Leben. Bemerkenswert ist, dass hier Expert*innen aus unterschiedlichen Bereichen der Häuser zum Leben, wie etwa aus der Pflege und Betreuung, der Diätologie und aus der Küche an diesem Projekt zusammenarbeiteten. Am Erfolg des Restaurants „Zum Augenblick“ sind auch die Forschungsküche der Häuser zum Leben mit ihrer Expertise und Lehrlinge des gastronomischen Bereichs mit ihrem Arbeitseinsatz maßgeblich beteiligt.
Ein vielfältiges Angebot zu moderaten Preisen
Im Restaurant „Zum Augenblick“ kann man aus exklusiven À-la-carte-Gerichten, die mit regionalen Zutaten frisch vor Ort vom vielfach ausgezeichneten Küchenteam der Häuser zum Leben zubereitet wurden, wählen. Das Angebot reicht von vegetarischen Gerichten zu Fleisch- und Fischspezialitäten (Vorspeisen ca. 8 Euro, Hauptspeisen bis ca. 14 Euro). Auch Suppentiger können wählen zwischen einer Bouillon und einer vegetarischen Variante (jeweils um ca. 4 Euro). Als Desserts stehen Kuchen, süße Knödel, Terrinen und Parfaits (um je ca. 6 Euro) zur Auswahl. So erwartet einen ein Restaurantbesuch in angenehmer Atmosphäre mit saisonalen und regionalen À-la-carte-Speisen, musikalischer Begleitung und bei Bedarf Unterstützung einer Betreuungsperson. Man genießt einen entspannten Abend mit Restaurant-Feeling – wie früher. Tamara Nemeth, Team-Leiterin des Hauses Döbling und Teil des Projekt-Teams sagt: „Die Abende sind nicht nur für die Bewohner*innen und für ihre Familien und Freunde etwas ganz Besonderes, sondern auch für die Mitarbeiter*innen der Häuser zum Leben. So hautnah miterleben zu dürfen, wie viel Freude unsere Arbeit allen Gästen bringt, ist auch für uns Kolleg*innen eine wunderschöne Bestätigung.“
Die Angehörigen waren begeistert!
Das sind die Feedbacks der Angehörigen
- Manfred Forster mit seiner Mutter, die seit zwei Jahren im Haus Döbling lebt, und seinem Sohn: „Meine Mutter lebt seit einem Jahr im Haus Döbling. Früher sind wir gerne mit der ganzen Familie zum Heurigen gegangen. Seitdem meine Mutter an Demenz erkrankt ist, hat sich das leider aufgehört. Daher freuen wir uns total, dass das jetzt wieder möglich ist. Und das Essen ist hier wirklich sehr gut!“
- Brigitte Jäger, Tochter mit ihrer Mutter sagt: „Hier im Demenzrestaurant macht meine Mama die Benimmregeln. Wir haben es beide so genossen! In herkömmlichen Restaurants ist das nicht so. Da schauen die anderen Gäste komisch und das merkt meine Mutter dann trotz ihrer Erkrankung und es ist ihr unangenehm. Hier jedoch ist ein entspannter Rahmen, der exakt für an Demenz erkrankte Menschen abgestimmt ist, und wir fühlen uns wohl hier.“
- Beatrix Ebner, Tochter eines Bewohners mit ihrer Familie meint: „Bei einem Besuch in einem regulären Restaurant stehen wir vor vielen Herausforderungen. Benimmt sich mein Vater in einem ‚normalen‘ Gasthaus etwas anders – so pfeift er heute etwa fröhlich eine Melodie zwischen den Gängen – hat man sofort das Gefühl, dass sich die anderen Gäste gestört fühlen. Wir freuen uns daher sehr, dass es jetzt diese Möglichkeit bei den Häuser zum Leben gibt.“
Neben dem den Bewohner*innen und Angehörigen machten sich auch die Vize-Präsidentin der Häuser zum Leben und Gemeinderätin Gabriele Mörk, die Senior*innenbeauftrage der Stadt Wien Sabine Hofer-Gruber sowie der stellvertretende Geschäftsführer der Häuser zum Leben Simon Bluma und alle involvierten Bereichsleiter*innen der Häuser zum Leben bei der offiziellen Eröffnung ein Bild von dieser neuartigen Initiative. Nun soll das Projekt in ausgewählten Häusern zum Leben wienweit ausgerollt werden.