Franz Schabel

Franz Schabel 1927 – 2022: Zur Erinnerung an einen engagierten Bewohner

Mehr als 20 Jahre lebte Franz Schabel im Haus Alszeile. Er war ein äußerst engagierter Bewohner. Heuer verstarb er im Alter von 94 Jahren. Vor zwei Jahren erzählte Schabel in einem ausführlichen Interview mit drei Schülerinnen von seiner Kindheit im Krieg, beschwerlichen Reisen und harten Zeiten im Job.

„Ich bin in die Schule gegangen mit einem Mantel – das woa a Mädlmantel – übergroße Knöpfe hat der g‘habt. Mich hat das nicht gestört, hat auch die anderen nicht gestört. Heute warast ordentlich aufzogn geworden, wennst mit sowas daherkommst.“

Eine Erinnerung an die Kindheit. Eine Kindheit in einfachen Verhältnissen. Eine Kindheit im Krieg. Es sind Franz Schabels Erinnerungen, die er 2020 in einem Interview mit drei Schülerinnen der Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt im Rahmen deren Schul-Abschlussprojekts geteilt hat. (Dokument – siehe „Downloads“ rechts bzw. unter dem Text)

Ausführlich erzählte Schabel, geboren am 22. September 1927, über lange Fußwege in der Kindheit, die von einer Bombe zerstörte Wohnung in Wien, die schwere Arbeit als Maschinenschlosser, von der ersten eigenen Wohnung, dem ersten Auto, dem Hausbau in der Wachau. „Ma wü’s ned glauben, dass ma alt wird“, ist Schabels Schlusssatz in der Arbeit der Schülerinnen. Schabel wurde 94 Jahre alt. Er starb am 8. Jänner 2022.

Über 20 Jahre im Haus Alszeile

Die letzten 21 Jahre lebte er im Haus Alszeile – zunächst mit der Gattin, nach deren Tod in einer Einzelwohnung. Schabel war ein engagierter Bewohner. 19 Jahre lang war er als BewohnerInnenbeirat tätig. Er kümmerte sich liebevoll um den Garten des Hauses Alszeile. Rosen haben es ihm besonders angetan. Außerdem wanderte er gerne.

Bis zum Schluss war Herr Schabel aktiv, auch in einem Image-Video der Häuser zum Leben hat er noch mitgewirkt. BewohnerInnen und MitarbeiterInnen werden ihn vermissen. Im Rahmen des Erntedankfestes am 12. Oktober im Haus Alszeile wurde Franz Schabel gebührend verabschiedet.

Quelle:

Clarissa Asinger, Paula Cremer, Alina Raab: „Neuanfang nach ’45, die Jugend im Danach“ – ein Fotobuch. Das Fotobuch war das Endprodukt der Diplomarbeit im Rahmen des Abschlusses der Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt der drei Schülerinnen.