Salut für einen heimischen Pionier der Pflegewissenschaften

Am 19.05. trafen sich unter strengen Covid-19-Vorkehrungen* Weg-GefährtInnen und ExpertInnen, anlässlich der Verleihung des Silbernen Ehrenzeichens für Verdienste um das Land Wien an Prof. Erwin Böhm, in einem abgetrennten und von außen begehbaren Bereich des Hauses Wieden.

Erwin Böhm (geboren 16. Mai 1940 in Wien) gilt als der österreichische Pflegewissenschaftler, wenn es um neue Impulse in der psychiatrischen Pflege bei von Demenz betroffenen Menschen geht. Seine Methoden führen zu mehr Selbstständigkeit und vermögen zu reaktivieren. Anlässlich seines achtzigsten Geburtstags war es dem Land Wien ein Anliegen, Prof. Böhm aufgrund seiner bedeuteten Erkenntnisse das Silberne Ehrenzeichen um das Land Wien zu verleihen. Als GratulantInnen und RednerInnen durfte Armin Cehic, der Direktor des Hauses, die Moderatorin Ingrid Wendl und Wiens amtsführenden Stadtrat für Soziales, Gesundheit und Sport, Peter Hacker begrüßen. In seiner Laudatio ging Peter Hacker auf die besondere Beziehung von Prof. Böhm mit dem Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser ein: „Es ist uns eine besondere Ehre, dass Prof. Böhm, ein ausgewiesener Experte seines Bereichs im gesamten deutschsprachigen Raum, eines der 30 Häuser zum Leben in Wien als Ort für die heutige Ehrung gewählt hat – zumal Herr Prof. Böhm und das Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser eine jahrzehntelange fruchtbare Zusammenarbeit verbindet. Um den Herausforderungen im Pflegealltag Rechnung zu tragen, hat Prof. Böhm in jahrzehntelanger Entwicklungsarbeit einen ganzheitlichen und praxisorientierten Ansatz für Geriatrie, Gerontopsychiatrie und Psychogeriatrie von Weltruf geschaffen.“

KWP-Geschäftsführer Mag. Christian Hennefeind sagte am Podium zu Prof. Böhms Verdiensten: „Prof. Erwin Böhms wichtigste Maxime lautet: Solange man lebt, sei man lebendig. Diesen Eindruck gewinnen auch BesucherInnen einer Station, deren MitarbeiterInnen sich am Modell von Böhm orientieren und dessen Erkenntnisse erfolgreich im Pflegealltag anwenden.“ Auch der Bereichsleiter der 30 Häuser zum Leben, Mag. Simon Bluma, beobachtet: „Die BewohnerInnen wirken aktiver, zufriedener und glücklicher. Milieutherapeutische Maßnahmen, Orientierungshilfen aus der Biographie und therapeutische Kommunikation ermöglichen dies. Mithilfe des Psychobiographischen Pflegemodelles ist es möglich, Symptome und Verhaltensauffälligkeiten zu beeinflussen.“ Das musikalische Rahmenprogramm wurde von der Musiktherapeutin Mag. Maria Weitzer gestaltet.

*Die Verleihung fand unter den Covid-19-Sicherheitsmaßnahmen statt: Test vor Ort bzw. Nachweis von Impfungen oder Antikörpern, zwei Meter Abstand, FFP2-Maskenpflicht im Inneren (außer bei der Konsumation des Imbisses und von Getränken).